Das Entwickeln einer eigenen App bringt in vielerlei Hinsicht eindeutige Vorteile mit sich, wenn sie auf einer soliden Basis aufbaut und kompetent umgesetzt wird. Anstatt auf Apps von Drittanbietern zurückgreifen zu müssen, ermöglicht eine eigene App die volle Kontrolle bei der Umsetzung der nötigen Anforderungen und garantiert somit am Ende ein maßgeschneidertes Produkt. Allerdings gilt auch hier: Je komplexer die Anforderungen, desto mehr Kosten fallen dementsprechend auch an. Einfach eine App zu entwickeln scheint auf den ersten Blick häufig ein simples Unterfangen zu sein, ohne dabei die vielen wichtigen Schritte zu betrachten, die vor, während und nach der Entwicklung einer App nötig sind. Und gerade das Missachten dieser Schritte führt im Endeffekt zu deutlich höheren Projektkosten, als anfangs versprochen wurde.
Die Komplexität (und somit die Art) einer App hängt grundsätzlich von der Anzahl der unterstützten Endgeräte sowie dem Funktionsumfang und der Integrationstiefe ab. Denn eine native App, die sowohl auf iOS und Android verfügbar sein soll, scheint erstmal identisch zu sein. Allerdings erfordert diese bei der Entwicklung unterschiedliche Herangehensweisen, die selbst nach der Veröffentlichung in den jeweiligen Stores und der anschließenden Pflege und Wartung der App nötig sind, um nur ein Beispiel zu nennen. Dagegen läuft eine Progressive Web App (kurz PWA) als browserbasierte App auf praktisch allen Geräten. Soll die App mehr können und in bereits etablierte Systeme und Prozesse integriert werden, kommt diese Form einer App an ihre Grenzen. Ein weiterer Faktor stellt die zu erreichende Zielgruppe dar, da eine App für B2C oder B2B jeweils eigene Herausforderungen und Voraussetzungen mit sich bringt.
Aber was kostet denn nun eine App? Sagen wir einmal, es handelt sich um eine „simple“ App, die weder viele Funktionen hat noch auf mehreren Endgeräten laufen soll. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine News-App für ein Unternehmen handeln oder eine Katalog-App, in der einfach nur die angebotene Ware angezeigt werden soll. Die Funktionalität ist überschaubar und als PWA kann praktisch jeder Kunde unabhängig des Gerätes oder der Plattform diese verwenden. Eine qualitativ hochwertige App dieser Art bedeutet im Bereich B2C Projektkosten in der Regel ab 30.000€. Eine vergleichbare App für B2B, wie z.B. eine App, über die Sie Ihr Inventar im Auge behalten, bringt automatisch eine höhere Funktionalität und Integrationstiefe mit sich. Im Gegensatz zu B2C muss die App hierbei in mindestens zwei bereits etablierte Systeme und die damit inbegriffeneren Prozesse in den jeweiligen Unternehmen integriert werden, was den Aufwand deutlich erhöht. Soll die App beispielsweise Termine mit Ihren Kunden ermöglichen oder für Video-Calls eingesetzt werden, handelt es sich nicht mehr um eine simple App. Die reine Anzahl an Funktionen hat sich nicht großartig verändert, allerdings erfordern diese Features spezifische Anpassungen, um eine plattform- und geräteübergreifende Funktionalität sicherzustellen und somit die Anzahl der unterstützten Endgeräte zu erhöhen. Kostenpunkt für eine App beginnt hier meistens ab 40.000€. Bei einem höheren Funktionsumfang und Integrationstiefe mit gleichbleibender Unterstützung der Endgeräte, wie z.B. einer App zur Fahrzeugsuche, lässt sich diese als eine spezifische und bereits komplexe App klassifizieren. Hierbei steigt der Entwicklungsaufwand durch die Komplexität und Anforderungen deutlich an und lässt sich im Bereich ab 100.000€ einordnen. Eine Onlineshop-App im B2C Bereich, die dementsprechend auch eine Kundenanbindung benötigt, befindet sich bereits im Teil der hochkomplexen Apps, die zusätzliche eine große Anzahl an Endgeräten unterstützen muss. Hierbei bedeuten die Integrationen von verschiedenen Zahlsystemen, interner sowie externer Prozesse in Kombination mit der Verfügbarkeit der App auf allen gängigen Plattformen und Geräten Entwicklungskosten in der Größenordnung von etwa 200.000€.
Eine App, die gut geplant ist, ordentlich umgesetzt und auch nach dem Release weiterhin begleitet wird, hat immense positive Auswirkungen auf Ihr Unternehmen, egal ob in B2C oder B2B und darf in keiner mobilen Strategie fehlen. Dementsprechend kostet das ganze allerdings auch. Wenn Sie also eine App entwickeln wollen und ein Angebot erhalten, das sich unterhalb der angesprochenen Kostenpunkte befindet, bleiben Sie wachsam. Denn häufig kommen die wirklichen Kosten im Laufe der Entwicklung erst auf Sie zu.